Lücke im Pfandsystem macht ca. 5 Cent Gewinn pro Flasche/Dose möglich

Unverändert gibt es eine Lücke im Pfandsystem.

Hierbei ist ein Gewinn von bis zu 5 Cent pro Flasche/Dose möglich. Das hört sich nicht nach viel an, kann sich aber in der Gastronomie schnell zu größeren Beträgen summieren.

Der Konstruktionsfehler, der dies möglich macht, liegt in der unterschiedlichen Anwendung der Umsatzsteuer auf das Pfand: Beim Kauf von Einwegflaschen oder Dosen im Einzelhandel beinhaltet das Pfand die Umsatzsteuer. Gibt man hingegen die leeren Einwegflaschen danach im Großhandel wie z.B. der Metro ab, erhält man das gezahlte Pfand plus die Umsatzsteuer zurück.

Beispielrechnung:

Kauft man z.B. bei Netto (Einzelhandel) 24 Stück 0,33l Coca-Cola Dosen so zahlt man hierfür 6 Euro Pfand. Gibt man diese Dosen später in der Metro (Großhandel) leer zurück, erhält man dafür 7,14 Euro Pfand zurück.

Daraus errechnet sich ein Gewinn von 1,14 Euro bzw. 0,0475 Euro je Flasche/Dose.

Dem Großhandel entsteht dadurch kein Schaden. Diese Handhabung ist legal und der Großhandel ist sogar gesetzlich dazu verpflichtet, jegliche Dosen und Einwegflaschen anzunehmen, sofern dieser selbst Dosen und Einwegflaschen verkauft.

Etwas schwieriger ist es hingegen bei Mehrwegflaschen, da diese vom Händler oft nur als volle Kästen und auch nur von den Marken, die sie selbst führten, angenommen werden.

Merke: Sofern die Einkaufspreise im Einzelhandel nicht höher sind, ist der Einkauf im Einzelhandel und Pfandrückgabe beim Großhandel vorteilhaft.

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