Berliner Mietspiegel 2011
Am 30.05.2011 wurde von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung der neue Berliner Mietspiegel vorgestellt.
Im Schnitt legten die Mieten die letzten beiden Jahre um je 4 Prozent zu, im Detail verlief die Entwicklung von Bezirk zu Bezirk sehr unterschiedlich.
Der durchschnittliche Quadratmeterpreis ohne Heizung und Betriebskosten liegt danach bei 5,21 Euro. Das überproportionale Wachsen der Mieten wird auf einen „Nachholeffekt" zurückgeführt. Von 2007 bis 2009 seien die Wohnkosten wegen der Wirtschaftskrise weniger angestiegen, das habe sich jetzt ausgeglichen. Auf 10 Jahre gerechnet, habe die Zunahme gleichmäßig bei etwas mehr als 2 Prozent jährlich gelegen.
Die Kosten für das Wohnen in der Hauptstadt entwickeln sich je nach Bezirk und Wohnung sehr unterschiedlich. Bei rund 220.000 teureren Altbauwohnungen in beliebten Innenstadtlagen stiegen die Mieten um 5,5 Prozent im Jahr. Neubauwohnungen legten teilweise um 7 Prozent zu. Rund 200.000 Plattenbauwohnungen im Ostteil wurden hingegen im Schnitt nur um 2,3 Prozent teurer - das entspricht gerade einmal der Inflationsrate.
Am billigsten sind schlecht ausgestattete Altbauwohnungen in weniger beliebten Gegenden wie Wedding, wo es noch Durchschnittsmieten zwischen 3 und 4 Euro pro Quadratmeter gibt. Günstig sind auch größere Plattenbauten mit einfacher Ausstattung für 4,33 Euro. Altbauten in guten Zustand und gute Neubauwohnungen erreichen schnell etwa 6 Euro pro Quadratmeter. Am teuersten sind große und sehr gute Neubauwohnungen aus den vergangen Jahren, etwa in Mitte oder Prenzlauer Berg, für die Mieter im Durchschnitt 8,19 Euro/Quadratmeter bezahlen.
Der Mietspiegel wird alle 2 Jahre aufgestellt. Er erfasst für 1,2 Millionen Wohnungen Veränderungen durch Neuvermietungen oder angepasste Verträge, bildet also nicht genau die Durchschnittsmieten ab, da lang laufende Altverträge häufig billiger sind. Nicht enthalten sind anderseits Wohnungen aus dem Sozialen Wohnungsbau, die inzwischen häufig teurer als der Durchschnitt sind.